Turnier gestartet: "Ein Bild, wie man es sich nicht schöner malen kann"
Mit rund 3.000 Teilnehmern hat das grenke Schachfestival begonnen und verwandelt die Messe Karlsruhe über die Ostertage in das Epizentrum der Schachwelt. Das größte Schachopen der Welt bietet ein beeindruckendes Bild – eines, das Turnierdirektor Sven Noppes bei der Eröffnungsrede sichtlich bewegte: „Ein Bild, wie man es sich nicht schöner malen kann.“
Ermöglicht wird dieses Großereignis edurch die enge Zusammenarbeit zwischen grenke, dem Schachzentrum Baden-Baden und Freestyle Chess. Die beliebte Schachjournalistin Fiona Steil-Antoni heißt die Teilnehmer im Namen aller Partner in diesem Begrüßungsvideo herzlich willkommen:
Zwei Welten: Klassisch und Freestyle
Zu Beginn der Runde wurde im Freestyle-Turnier die Startposition von Britta Wirtz, Vorstandsvorsitzende der Messe Karlsruhe, ausgelost. Das Los fiel auf Position 758. Die Spieler im klassischen Open hingegen fanden wie gewohnt die Standardgrundstellung 518 vor sich.
Für ein besonderes Highlight sorgte Wolfgang Grenke persönlich: Der langjährige Schachförderer und Unterstützer von Vincent Keymer führte den ersten Zug in der Partie von Magnus Carlsen aus. Keymer präsentierte sich – nach seinen jüngsten starken Auftritten im Freestyle-Schach – erneut hochkonzentriert.
Aufatmen für Fans: Hans Niemann ist da
Eine der meistgestellten Fragen im Vorfeld lautete: Spielt Hans Niemann mit? Nach seinem überraschenden Rückzug vor dem Freestyle-Event in Paris sorgte die schnelle Antwort in Karlsruhe für Freude: Ja, Hans ist dabei! Der US-Amerikaner zeigte sich wieder öffentlich und wurde unter anderem mit Martina Noppes (Chess Tigers) fotografiert.
Medienrummel und internationale Präsenz
Das mediale Interesse ist groß: Neben dem Produktionsteam von Freestyle Chess ist auch ChessBase India vor Ort und begleitet unter anderem die indischen Topspieler Arjun Erigaisi (Foto) und Aravindh Chithambaram.
Die Stars geben sich keine Blöße – aber auch Amateure glänzen
Wie erwartet setzten sich an den Spitzenbrettern die Favoriten durch: Carlsen, Keymer, Erigaisi, Nepomniachtchi und weitere Elo-Schwergewichte starteten souverän. Überraschungen blieben in der ersten Runde weitgehend aus.
Eine besonders schöne Geschichte schrieb Vinzenz Hillermann, der gegen Magnus Carlsen antreten durfte. In der gemeinsamen Analyse nannte Carlsen den Zug 15...c6? als kritischen Fehler.
Den schnellsten Sieg des Tages errang die deutsche Nationalspielerin IM Dinara Wagner. Nach nur acht Zügen war ihre Partie entschieden – ein Blitzsieg der Extraklasse.
Verpasste Chance gegen Aronian
Fast zur Sensation hätte es Matthias Bach gebracht, der gegen Levon Aronian ein Dauerschach hätte erzwingen können. Nach 42. Lxc7 Kxc7 hätte das Turmopfer 43. Tbc7! zum forcierten Remis geführt (43. ... Kxb7 44. Dxd7+ usw.). Doch Bach übersah diese Möglichkeit und musste sich letztlich geschlagen geben.
Starke Leistungen im A-Open
Auch im A-Open gaben sich die Topspieler wie Awonder Liang, Nikita Vitiugov und Alexei Shirov keine Blöße. Europameister Aleksandar Indjic hingegen kam überraschend nur zu einem Remis gegen den Außenseiter Kai-Christian Bruns.
Expertenkommentar mit Witz und Wissen
Die Livestream-Kommentare liefern GM Peter Leko und IM Lawrence Trent – ein eingespieltes Duo mit analytischer Tiefe und unterhaltsamen Anekdoten. Im Screenshot ist das Duo bei der Analyse der Partie von Hans-Walter Schmitt zu sehen. Der langjährige Förderer und Freund von Vishy Anand durfte als Anerkennung für seinen Einsatz rund um Chess960 (Freestyle Chess) direkt hinter Carlsen an Brett 2 spielen.
Ausblick
Weiter geht’s am Karfreitag ab 10 Uhr mit der zweiten Runde. Wir wünschen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern weiterhin viel Erfolg, spannende Partien – und natürlich Freude am Spiel!
Hinweis: Der Wechsel vom klassischen Schach zum Freestyle Chess ist laut Ausschreibung bis zur 5. Runde möglich. Der Wechsel muss demnach spätestens nach Runde 4 erklärt werden.